Visualisieren in der Supervision

Visualisieren in der Supervision ist für mich ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsprozesses. Ob ich Kartensets als „Opener“ nutze, Skalierungen darstellen lasse, Prioritäten sichtbar mache oder Reflexionskarten einsetze, immer bekommt der Klient einen direkten und schnellen Einstieg ins Thema und der Erarbeitungsprozess verläuft anschaulich.

Visualisieren in der Supervision mit Kartensets

Es gibt unzählige Kartensets, von denen ich nur einige nennen möchte, mit denen ich derzeit gerne arbeite:

Visualisieren mit Templates

Hier einige Beispiele aus meiner eigenen Arbeit mit der „Sketchnote-Technik“. Anhand der Templates lassen sich Ressourcen bestimmen, Pläne entwickeln und einzelne Schritte der Verwirklichung festhalten. Typische Templates sind „Roadmap“, „Eisbergmodell“, Baum mit Wurzeln, Stamm und sich verzweigenden Ästen. Schöne Vorlagen findet man bei Nadine Roßa. Hier gibt es ein kostenloses Starter-Set.

Visualisieren in der Supervision mit Reflexionskarten

• Hammel: „Insel der Liebe“: Er beschreibt in seinem Blog die Arbeit mit der Reflexionskarte für die Paarberatung. Es geht immer um die Nutzung von Metaphern. Da müssen Felsbrocken weggeräumt, sumpfiges Gelände umgangen werden, man muss die Stärke von Vulkanausbrüchen, die Windstärke und den Wellengang bestimmen, über Abreise, Schiffbruch etc. sprechen. So geführte Konfliktgespräche gewinnen an Leichtigkeit und Humor.

• Coachincard by Niko: Allen Karten liegt ein wissenschaftliches Konzept zugrunde. Ich setze gerne die Land- oder Seekarte der Befindlichkeiten®, das Grandhotel der Bedürfnisse® und die Reise ins Land des Lernens® ein (z.B. als Evaluation in der Fortbildung).
• Karten von Lauf – Rat: Es werden, basierend auf systemischen Konzepten, ähnliche Themen realisiert. Die Karten ähneln aber im Stil eher echten Landkarten. Manche kann man um Holzsteine ergänzen, um Positionen oder Befindlichkeiten darzustellen. Auch sind die Karten nicht aus LKW-Plane hergestellt, sondern aus robustem Ökostoff (100 % recyceltes PET). Es gibt kostenlose Vorlagen zum Download und einige Online-Tools.
• Das Fritz-Schubert-Institut für Persönlichkeitsentwicklung (FSI) in Heidelberg entwickelt u. vermittelt Techniken zur Stärkung der Persönlichkeit u. des ganzheitlichen Wohlbefindens (Schulfach Glück). Dabei wird die Plane „Schiffsmetapher“ eingesetzt.
• ConAction: Materialien für Beratung, Therapie und Coachingprozesse, z.B. fachlich fundierte Landkarten als Plane mit Markierungssymbolen, Karten, Timeline etc.

Weitere bewährte Instrumente

• Meine Skalierungsscheibe (Weiterentwicklung nach Pagel) setze ich ein, um Bereiche zu skalieren und Priorisierungen, Stärken oder weitere Ziele der Bearbeitung sichtbar zu machen.
• Die Skalierungsscheibe in Kombination mit den „Moving Motivators“ von Management 3.0. Hierzu folgt ein eigener Artikel.
• In der lerntherapeutischen Planung, Beratung und Therapie wird gerne das Wirkungsgefüge des Lernens nach Betz und Breuninger genutzt.
• Nicht zuletzt arbeite ich gerne mit „Sticky-Notes“ oder Moderationskarten an der Flipchart, Moderationswand oder auf dem Boden, um Dinge zu sammeln, zu reflektieren, zu sortieren und zu priorisieren.

Visualisieren in der Supervision mit Apps

Alle Reflexionskarten, Templates etc. habe ich digital aufbereitet oder gekauft. Bei Kartensets stelle ich eine Auswahl zusammen, die auf den Bildschirm passt. Das Sammeln, Ordnen und Reflektieren von Inhalten gelingt mit Flinga (sehr einfaches Tool), Conceptboard oder Mural. So gelingt das Visualisieren in der Supervision auch online, wodurch der angesprochene Kreis von Supervisanden stark erweitert wird. Hier ein Beispiel für die Arbeit mit dem Auftragskarussel nach Arist von Schlippe auf Conceptboard..