Vor Kurzem nahm ich an einem Workshop teil, durch den ich auf das System Management 3.0 von Jurgen Appelo aufmerksam wurde. Ich hatte gerade die Anfrage einer Lerntherapeutin bekommen, die sich über ihre Rolle als Angestellte in einer Praxis klar werden wollte. So kam ich auf die Idee, die „Moving Motivators“ aus dem System Management 3.0 in einer Online-Sitzung mit Conceptboard einzusetzen.
Intention von Moving Motivators
Moving Motivators ist als spielerische Möglichkeit angelegt, über Motivation nachzudenken und wie dies berufliches Verhalten bedingt. Die Karten sind eigentlich für das gegenseitige berufliche Kennenlernen in Gruppen gedacht oder für Mitarbeitergespräche. Ich fand Moving Motivators für die Fragen meiner Supervisandin nach der eigenen Rolle, verschiedenen Zuständigkeiten, der Stellung gegenüber der Leitung etc. ebenfalls als sehr gut geeignet. Die Karten strukturieren das Thema, visualisieren Facetten möglicher Fragen und helfen zu priorisieren.
Inhaltsbereiche
Die Karten stehen für folgende Bereiche:
- Wissbegierde: Ich möchte viele Dinge untersuchen, lernen, ausprobieren
- Ehre: Meine persönlichen Werte spiegeln sich im Arbeitsumfeld wider, das fördert meine Loyalität.
- Anerkennung: Die Menschen um mich herum schätzen, was ich tue und wer ich bin.
- Perfektionierung: Meine Arbeit fördert und fordert meine Kompetenz, bleibt aber erreichbar.
- Einfluss: Ich habe genügend Raum, um zu beeinflussen, was um mich herum geschieht.
- Freiheit: Ich bin unabhängig von anderen, was meine Arbeit und Verantwortlichkeiten betrifft.
- Verbundenheit: Ich habe gute soziale Kontakte zu den Menschen in meinem Arbeitsumfeld.
- Ordnung: Um mich existieren Regeln und Sicherheit für eine stabile Arbeitsumgebung.
- Sinnerfüllung: Mein Ziel im Leben spiegelt sich in meiner Arbeit wider.
- Status: Meine Position ist gut und wird von den Menschen um mich herum anerkannt.
Meine Handlungsabfolge
- Schritt 1: Die Spielkarten nach Wichtigkeit von links nach rechts ordnen.
- Schritt 2: Die Karten innerhalb der Reihe durch Verschieben nach oben (positiv) oder unten (negativ) weiter gewichten.
- Schritt 3: Alle wichtigen Karten mit meinem Lernrad verbinden, eine Skalierung von 1 bis 10 vornehmen:
– einmal für den Istzustand
– einmal für den Wunschzustand - Schritt 4: Jetzt kann die Supervisandin noch überlegen, welchen Bereich sie als Nächstes verändern oder verbessern möchte und welche Mittel sie dafür einsetzt.
Technisches
Derzeit sind die Karten nur in englischer Beschriftung erhältlich, man kann sie aber auf Deutsch und in 17 weiteren Sprachen herunterladen, selbst zuschneiden und laminieren. Für meine Online-Sitzung habe ich sie so bearbeitet, dass sie einzeln in Conceptboard eingestellt werden können. Es gibt Moving Motivators auch als fertige Vorlage in Miro, allerdings wiederum nur auf Englisch.